Spielplätze
Spielplatz Drosselberg | Erfurt

Neugestaltung des Spielplatzes
Größe: ca. 4.600 m²
Kosten: ca. 227.000 €
Auftraggeber: Stadt Erfurt
Bearbeitung: LPH 1–9
Fertigstellung: 2011
Die Stadtverwaltung Erfurt (Garten- und Friedhofsamt) verfolgte 2008 das Ziel des Rückbaus sowie der Umgestaltung und Wiederherstellung des stark sanierungsbedürftigen Spielplatzes Drosselberg. Die Freifläche befindet sich im Wohngebiet Drosselberg zwischen der Albert-Einstein-Straße und der Carl-Zeiß-Straße.
Durch die zentrale Lage innerhalb des Stadtgebietes bildet der Spielplatz einen wichtigen Anlaufpunkt für die Bevölkerung der Umgebung. Weiterhin weisen die Stadtteile Drosselberg und Melchendorf nur wenige öffentliche Spielmöglichkeiten auf.
Die vorgefundene Freifläche erwies sich in ihrem Bestand als überdurchschnittlich veraltet. Um der Aufgabe als repräsentativer Aufenthaltsort und Freiraum nachzukommen, mussten die angebotenen Spielmöglichkeiten einer Veränderung unterzogen werden, um eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung der Kinder und Jugendlichen im Stadtgebiet zu fördern. Aus der Analyse ergab sich dementsprechend die Notwendigkeit der Aufwertung der gestalterischen, funktionalen und spielerischen Qualitäten.
Aufgrund der Namensgebung angrenzender Straßenführungen („Albert-Einstein-Straße“, „Carl-Zeiß-Straße“ usw.) entstand die Idee, dass Thema der Planetensysteme spielerisch aufzugreifen. Unter dem Motto „spielend lernen“ wird das Universum mit Hilfe von Spielangeboten dargestellt. Farbige Betonkugeln verkörpern die Planeten in ihren jeweiligen Umlaufbahnen und werden in Kombination mit verschiedenen Spielgeräten dargestellt.
Der Spielplatz dient damit nicht nur als Fläche zum Spielen, Klettern und Toben, gleichzeitig wird hier spielerisch Wissen vermittelt.
Der Spielplatz ist als quartiersbezogener Spielplatz mit Spielangeboten für Kinder und Jugendliche im Alter von 0–16 Jahren gestaltet. Die Gesamtfläche gliedert sich in zwei Teilbereiche.
Für die Altersgruppe der Kindergarten- und Schulkinder ist der zentrale Bereich vorgesehen. Er befindet sich im Kern des „Universums“. Um die Planetenbahnen des Universums hervorzuheben, erfolgt eine kreisförmige Einfassung der Fläche durch geschnittene Hecken. Den zentralen Mittelpunkt bildet die Sonne in Kombination mit einem Kletternetz. Der Planet Erde liegt als Betonkugel auf seiner Umlaufbahn. Eine Kletterkombination aus Stahl mit diversen Kletter- und Rutschmöglichkeiten sowie Drehelementen hat den Charakter einer „Raumstation“. Eine Schaukel, eine bekletterbare Kugel (Mars) sowie eine sich um den Planeten Saturn windende Hangrutsche bilden weitere Spielelemente der Fläche.
Der „König der Planeten“ ist den jüngsten Spielplatznutzern vorbehalten. Der Jupiter steht in einer großen Sandfläche, seine Monde dienen als Sitzmöglichkeiten für Eltern und bieten den Kleinkindern die Möglichkeiten verschiedene Größenverhältnisse und Farben kennenzulernen. Der Kleinkindbereich ist durch die Vegetation vom Spielbereich für die Größeren getrennt.
Durch die Vielfalt an Spielmöglichkeiten kann eine sinnvolle Freizeitgestaltung in Verbindung mit Lernprozessen über das Universum erfolgen. Zwischen den verschiedenen Teilflächen sind die Sichtbeziehungen untereinander gewährleistet. Der Raum selbst ist von den umliegenden Gebäuden durch die bestehenden Gehölzstrukturen abgegrenzt.
Mit der Umsetzung des Spielplatzes wird der repräsentative Charakter verstärkt, eine Förderung sozialer Strukturen ermöglicht und sinnvolle Freizeitaktivitäten für Kleinkinder und Jugendliche geschaffen.